Mitten im hörenden Leben Die Geschichte über ein Leben, das ohne moderne Medizintechnik so nicht möglich wäre
Mehr lesen Zuletzt aktualisiert: November 2020Max Röder war das erste beidseitig implantierte Kind weltweit. Wie sich der Kampf seiner Eltern, ihn beidseitig versorgen zu lassen, positiv auf sein Leben ausgewirkt hat, erzählt der ehemalige HörPate gerne allen Betroffenen.
Eine lebensverändernde Entscheidung
Seit seiner Geburt war Max taub. Ein angeborener beidseitiger Hörverlust, so lautete die Diagnose nach der Entbindung. Warum Max ohne Gehör zur Welt kam, weiß man bis heute nicht genau, vermutlich war eine Grippe während der Schwangerschaft schuld, aber eigentlich sei das auch egal, meint der junge Hobbysportler.
Denn viel wichtiger: noch im Krankenhaus informierten sich Max‘ Eltern über mögliche Behandlungen. Eine davon war das Cochlea-Implantat, das sein Leben nachhaltig verändern sollte. Mit zwei Jahren erhielt Max sein erstes CI, mit vier Jahren das zweite. Damit war der damals knapp Vierjährige der erste beidseitig implantierte Hörgeschädigte in der Geschichte von MED-EL, weltweit führend in der Entwicklung innovativer Lösungen für Hörverlust.
Die richtige Lösung
Dabei war der Weg dahin kein leichter für seine Eltern: bis zu diesem Zeitpunkt waren CI-Patienten lediglich einseitig versorgt worden. Doch dank des Einsatzes seiner Familie und auch seiner Ärzte gab es grünes Licht für die zweite OP. Für Max ist das Cochlea-Implantat bis heute die beste Entscheidung, die seine Eltern für ihn treffen konnten. Als Problem hat er seine Implantate nie gesehen. Zu seinem Behindertenausweis mit 100% und zu sich selbst hat er eine klare Meinung: „Ich lasse mich nicht einschränken, und wenn ich auf eine Hürde treffe, setze ich alles daran, eine Lösung zu finden.“
Der Hörverlust war eine Hürde, die es zu überwinden galt und die CIs stellten die Lösung dar. Eine Lösung, die es dem gebürtigen Würzburger ermöglichte einen Regel-Kindergarten und eine reguläre Schule zu besuchen, an der Universität zu studieren, mit Freunden zu telefonieren, Musik zu hören und Teil seiner geliebten Rugby-Mannschaft zu werden. Ganz so, wie es für jedes Kind selbstverständlich sein sollte. Auch die Hör-Reha nach den Operationen und seine große Schwester, die ganz ohne Hemmungen mit Max gespielt und gesprochen hat, sind maßgeblich am Hörerfolg – der das selbstbestimmte Leben ermöglicht – beteiligt.
„Dank meiner Implantate steht mir die Welt offen. Ich kann mich frei entscheiden, was ich tun möchte.“
Max Röder
Freie Wahl, dank CI
Studium, Musik hören und mit Freunden schwimmen gehen gehören zu Max‘ Leben, von dem er sagt, dass es ohne CIs deutlich schwieriger gewesen wäre. Seine persönlichen Erfahrungen ermöglichen ihm ein unabhängiges Leben und haben ihn auch in seiner Berufswahl stark beeinflusst.
Der studierte Informatik Master ist mittlerweile seit Anfang 2020 als Development Engineer in der Research & Development Abteilung von MED-EL in Innsbruck, Tirol, tätig und entwickelt Firmware für externe Geräte.